Die Schnittstelle zwischen Oberrheingraben und Faltenjura: Alte Brüche - junge Erdbeben
Kurzvortrag im Rahmen der Verleihung des Otto Ampferer-Preises 2006
Die weitere Umgebung Basels, zwischen dem Südrand des Oberrheingrabens und dem Faltenjura, ist eine geologische Schnittstelle zwischen einem Teil des westeuropäischen känozoischen Grabensystems und dem nördlichen Alpenvorland. Seit dem Jungpaläozoikum wurde diese Zone durch ein Wechselspiel dehnender und kompressiver Spannungen geprägt. Tektonische Aktivität manifestiert sich rezent durch - im regionalen Vergleich - erhöhte historische und instrumentelle Seismizität. Im Zuge einer Dissertation an der Universität Basel sammelte Kamil Ustaszewski Indizien, die eine kompressive und potentiell seismogene Reaktivierung von Verwerfungen im kristallinen Untergrund seit dem späten Pliozän nahelegen. Dies gelang durch die Kombination geologischer, geomorphologischer und geophysikalischer Daten, sowie anhand von Einblicken, die aus dynamisch skalierten Analogmodellen gewonnen wurden.