Im Rahmen der 160 Jahrfeier des Instituts für Geologie der Universität Wien am 24. November 2022 wurde Herrn Univ. Prof. Dr. Ali Mehmet Celâl Şengör die Eduard Sueß-Medaille verliehen. Die Eduard Sueß-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Österreichischen Geologischen Gesellschaft und wird an Personen verliehen, die durch ihre wissenschaftlichen Arbeiten die Geologie in besonderem Maße gefördert haben. Professor Şengör, der von 1981 bis zu seiner Emeritierung im Frühjahr 2022 an der Technischen Universität in Istanbul lehrte, ist ein Forscher von Weltrang. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Tektonik und Orogenese, in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit bewegt er sich auf den Spuren von Eduard Sueß. Außerdem hat er sich in vielen Publikationen intensiv mit Eduard Sueß befasst. Die von Thomas Hofmann (GBA) gehaltene Laudatio gab einen umfassenden Überblick über Sengörs Leben, Werk und Interessen. Bilder (c) Peter Nagl.
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Im Rahmen der heurigen PANGEO von 10. bis 13. September 2022 wurden seitens der Österreichischen Geologischen Gesellschaft wieder Ehrungen vorgenomenn. Es wurden zwei Nachwuchspreise vergeben: Chiara Költringer erhielt den Otto Ampferer-Preis und Matthias Kranner den Hans Höfer von Heimhalt-Preis. Maria Heinrich, Harald Lobitzer, Walter Pohl und Christoph Spötl wurden (zum Teil nachträglich) mit der Ehrenmitgliedschaft der ÖGG ausgezeichnet. Allen PreisträgerInnen sei hier nochmals herzlich gratuliert.
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Aus den eingegangenen Bewerbungen und basierend auf der Beurteilung von externen Fachgutachtern beschloss der Vorstand der ÖGG den Otto Ampferer-Preis an Chiara Költringer und den Hans Höfer von Heimhalt-Preis an Matthias Kranner zu verleihen. Die Preisverleihung soll im Rahmen der heurigen Pangeo in Leoben stattfinden. Wir möchten beiden PreisträgerInnen ganz herzlich gratulieren und uns auch bei allen anderen BewerberInnen bedanken. Des weiteren wurde Frau Maria Heinrich die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
von Florian Lehner
Univ.-Dozent Dr. Georg Mandl ist am 18. Juli 2020 friedlich entschlafen, eine Woche vor seinem 95. Geburtstag. Österreichische Geologen haben Georg Mandl zumeist wohl erst kennengelernt, als er seine vielseitige, international orientierte Forschertätigkeit bei Shell Research in den Niederlanden in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zunehmend in Richtung Tektonik und Strukturgeologie lenkte. Von seinen Buchveröffentlichungen hat gewiss schon seine erste, 1988 bei Elsevier erschienene Monographie “Mechanics of Tectonic Faulting - Models and Basic Concepts”, mit ihrem ebenso anregenden wie anspruchsvollen Zugang über Experiment und Theorie, aber auch Wertschätzung von teamwork, einen starken Eindruck als das Werk einer charismatischen Forscherpersönlichkeit hinterlassen, den eine erste Begegnung mit dem Autor sogleich bestätigte.
Georg Mandl hat ein glückliches, außerordentlich produktives, man könnte auch sagen wohltemperiertes Leben gelebt. Und weil dem, der hier schreibt auch gegönnt sei, den Blick auf seines Freundes Leben und Wirken hin und wieder ins Anekdotische abschweifen zu lassen, trifft es sich vielleicht anfangs den Ausruf “Wie Goethe!” einer von seinem Anblick offenbar entzückten Freundin zu erwähnen, an den sich der so treffend Verglichene immer gerne erinnert hat. Denn wie jener große Olympier, dem das Leben selbst als Kunstwerk galt, so besaß auch Georg einen inneren Kompaß, der ihm zur rechten Zeit immer den rechten Weg wies und für Ausgewogenheit in allem Tun und die heitere Grundstimmung und lebensfrohe Aufgeschlossenheit sorgte, die er ausstrahlte.
Georg wurde in Feldkirch geboren, als erster der drei Söhne von Dr. Georg Mandl und Franziska Mandl (geb. Heim). Der Rechtsanwalt Dr. Mandl stammte aus einer Wiener Familie und hatte in Feldkirch eine Kanzlei gegründet. Dort betrieb Georgs Mutter ihr Erbe, das Hotel Vorarlberger Hof, in dessen privatem Teil Georg und seine Geschwister komfortabel und sorgenfrei aufwuchsen. Georg erzählte immer gerne von seinem frühen Interesse für Biologie, die Tierwelt im Kleinen, von Experimenten mit Insekten, und davon dass er “keinerlei Interesse für Geographie und Karten” oder “rein topographische Tatsachen” gehabt habe, sondern eher an gesetzmäßigem Verhalten von Lebewesen oder gesetzmäßigen Vorgängen in der unbelebten Natur. Die formativen Jahre am Feldkirchner Gymnasium wurden bereichert durch eine enge Freundschaft mit Werner Greub, dem späteren renommierten Algebraiker. Der intensive Austausch mit seinem Freund bestärkte Georg in der Absicht, nach seiner Matura (naturwissenschaftl. Zweig) am Feldkirchner Gymnasium im Jahre 1943 Physik zu studieren. Doch zunächst wurde er in den Wehrdienst bei der Deutschen Wehrmacht einberufen, den er bis Kriegsende bei einer Nachrichteneinheit leistete. Unvergesslich das “Habe die Ehre!”, mit dem sich der gewöhnliche Soldat Georg Mandl von seinem Hauptmann verabschiedete, wie er gerne erzählt hat.
Im Frühjahr 1946 begann Georg Mandl das Studium der Theoretischen Physik und Mathematik an der Universität Innsbruck, setzte dies fort in Wien, und promovierte dort im Jahre 1951 mit einer Dissertation “Zur Begründung der geometrischen Strahlenoptik aus der Maxwellschen Feldtheorie” bei den Professoren H. Thirring und W. Glaser. Im Frühjahr 1953 erhielt er eine Anstellung als Projektierungsingenieur bei der Firma Siemens & Halske
in Wien hielt er aber gleichzeitig Ausschau nach Möglichkeiten in der Forschung. Hier wurde er 1954 fündig, am Tag seiner Hochzeit mit Berta Unterberger, als ihm das Amsterdamer Forschungslaboratorium der Firma Shell ein Anstellungsangebot machte. Georg und Berta Mandl zogen nach Amsterdam. Für Georg war dies der Anfang einer langen und fruchtbaren Wissenschaftlerkarriere bei Shell Research und für das junge Paar der Eintrit in ein cosmopolitisches Leben. Holland und seine weltoffenen und geselligen Einwohner entsprachen den Vorlieben des jungen österreichischen Paars, in dessen Heim bald ein lebenslanger Freundeskreis entstand, gelabt von Bertas Wiener Küche und gewürzt von Georgs Geist und Witz und seiner Vorliebe für den neuerworbenen niederländischen Sprachschatz; darin hat ihn schließlich nur seine 1955 geborene Tochter Barbara noch übertroffen, die vieles an Geschmack und Talent mit ihrem Vater teilte und an der Universität Leiden Theoretische Physik studiert und in Konstanz promoviert hat.
Zum Zeitpunkt von Georgs Ankunft im Koninklijke/Shell Laboratorium in Amsterdam genoß das “KSLA” bereits einen Ruf als eines der innovativsten Forschungsinstitute in den Bereichen der Aufsuchung, Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Kohlenwasserstoffen. Geführt von Managern, die meist aus dem Kreis von Mitarbeitern hervorgegangen waren und als renomierte Wissenschaftler enge Beziehungen zu Universitäten pflegten, wo sie oftmals gleichzeitig eine Professur inne hatten, entstanden hier in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts richtungweisende Forschungsarbeiten, insbesondere auch in der Theorie von Transportprozessen. Aus dieser Periode stammt eine grundlegende Arbeit von G. Mandl und J.H. Kruizinga zur Theorie von nicht mischbaren Zwei-Phasen Stömungen in porösen Medien, (Z. f. Angew. Physik 13/2, 1961. Diese beschreibt u.a. das Auftreten von sprunghaften Änderungen in den Sättigungen (Porenvolumenanteilen) von zwei strömenden Flüssigkeiten, wie im Beispiel von Öl, das durch Wasser verdrängt wird.
Im Jahre 1960 zog ein Teil der KSLA Belegschaft um nach Rijswijk bei Den Haag in das dort neu errichtete Koninklijke/Shell Exploratie en Produktie Laboratorium (KSEPL), in dem auschließlich Forschung in den “upstream” Bereichen der Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen betrieben werden sollte. Hier setzte Georg seine Arbeiten über Transportprozesse in porösen Medien fort mit einer theoretischen Beschreibung eines komplexen Prozesses mittels Wasserdampf thermisch stimulierter Förderung von hochviskosem Erdöl, unter Fachleuten bekannt als steam drive. Angeregt von früheren, an der TH Wien entstandenen Arbeiten von G. Heinrich und K. Desoyer zur Hydromechanik von Grundwasserströmungen gab er eine statistische Begründung des Gesetzes von Darcy, kam dabei erstmals in Kontakt mit der Theorie flüssigkeitsgesättigter elastischer Medien und entwickelte eine Mittelungsprozedur, mit deren Hilfe er Maurice Biots damals schon zwanzig Jahre alte, phenomenologische Theorie elastischer poröser Medien zu begründen suchte.
Nun folgte 1963 ein für Georg entscheidender, zweijähriger Aufenthalt im dem Schwesterlaboratorium der Firma Shell in den Vereinigten Staten, im Rahmen eines damals üblichen wissenschaftlichen Austauschprogramms. Georg, Berta und Barbara zogen für zwei Jahre nach Houston, Texas. In Georgs Gepäck befand sich noch seine Theorie des steam drive, die in Houston zunächst von C. Volek experimentell untermauert werden konnte. Eine als Ergebnis dieser Zusammenarbeit erschienene spätere Veröffentlichung markiert einen Meilenstein in der quantitativen Beschreibung von Massen- und Wärmetransport in porösen Medien.
In Houston erhielt Georg Anregungen von mehreren Seiten, die für seine Hinwendung zur “Tektonomechanik” nun den entscheidenden Anstoß gaben. Das Labor und die Arbeitsgruppe seines Kollegen John Handin lieferte fundamentelle experimentelle Daten und Erkenntnisse im Bereich der Gesteinsmechanik. In Houston verfolgte man damals das durch den früheren Abteilungsleiter M. King Hubbert vorgegebene Ziel, quantitative theoretische Modelle für bestimmte geologische Strukturen zu entwickeln, um damit Voraussetzungen und Bedingungen für deren Entstehung zu klären. Angeregt durch King Hubbert’s bekanntes Experiment mit trockenem Sand - das eine Demonstration der Genese von Andersons Abschiebung und Überschiebung in einem reibungsplastischen Lockermaterial lieferte - interpretierte Georgs Kollege Helmer Odé damals die synsedimentären Brüche entlang des Golfs von Mexiko in einer theoretischen Pionierarbeit als Diskontinuitäten im Geschwindigkeitfeld eines plastisch deformierten Sedimentkörpers. Folgenreich für Georg war auch der Einfluß von Maurice Biot, während dessen Konsulententätigkeit bei Shell Dev. Co. in Houston eine Reihe von grundlegenden theoretischen Arbeiten über die Faltung viskoelastischer Strata, teilweise in Zusammenarbeit mit H. Odé, erschienen und dem mathematisch versierten Physiker ein an vielen Stellen fast noch brachliegendes Feld geomechanischer Anwendungen der modernen nichtlinearen Kontinuumsmechanik vor Augen führte.
Nach seiner Rückkehr 1965 an das KSEPL in Rijswijk erhielt Georg Mandl den Auftrag, ein neues Forschungsteam im Bereich Geomechanik und Strukturgeologie aufzubauen, dessen Aufgabe es sein würde, das quantitative Verständnis von geologischen Prozessen und Strukturen zu fördern. Davon erwartete man zusätzliche, von der Mechanik und Tektonophysik herkommende Entscheidungshilfen, beispielsweise für die Interpretation seismischer Daten, der Beurteilung möglicher erdölhöffiger Strukturen oder auch bei der Rekonstruktion der Migrationswege fluider Kohlenwasserstoffe aus dem Muttergestein in mögliche Fallen. Keine Aufgabe hätte Georgs Wünschen mehr entsprechen können und bestimmte in den nun folgenden Jahren bis zu seiner Pensionierung im Sommer 1985 sein Hauptinteresse an den Themen Bruchformung, Faltung und Klüftung. Allerdings blieb Georg damit im wohl aufregendsten Dezennium der Erdwissenschaften bewußt im strukturgeologischen Größenordnungsbereich. Ocean floor spreading, plate tectonics, subduction zones … ? Fehlanzeige! Gut möglich, dass Georgs frühes Desinteresse an “Geographie und Karten” hier nachgewirkt hat. Obendrein stand der Geomechaniker mit der Aufgabe einer quantitativen Analyse zuallererst vor der Frage realistischen Materialverhaltens, um so mehr der Strukturgeologe mit der nach den jeweils relevanten paläomechanischen Parameterwerten, Georg Mandls “großen Unbekannten” (s. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 4, 1991). Georg sah darin auch einen naheliegenden Grund, die Theorie reibungsplastischer Materialien und deren Anwendung in der Bruchtektonik als ersten Aufgabenbereich für seine Gruppe zu wählen. Er selbst widmete sich zunächst der Theorie reibungsplastisch fliessender granulärer Materialien und der double-gliding Kinematik von konjugierten Scherbändern. Ergebnis dieser Arbeit war ein plastisches Fließgesetz, Gegenstand einer gemeinsamen Veröffentlichung mit R. Fernandez-Luque (s. Géotechnique, 20, 277, 1970), entstanden in fruchtbarem Kontakt mit Prof. de Josselin de Jong (Delft) und Prof. A.J.M. Spencer (Nottingham). Georgs Team lieferte schon bald wertvolle experimentelle Ergebnisse zur Entstehung von Schergefügen in granulären Materialien (G. Mandl, L.N.J. de Jong, A. Maltha, Rock Mechanics 9, 1977) ebenso wie Feldbeobachtungen zur Struktur junger synsedimentärer Bruchzonen in den klassischen Aufschlüssen der Braunkohlen Tagbaue im Rheinischen Erft Becken (F.K. Lehner & W.F. Pilaar, in: Hydrocarbon Seals, NPF Special publ. 7, 1997).
Frühzeitig untersuchten Georgs Mitarbeiter theoretische Modelle für Scherbänder auf dem Weg einer numerischen Lösung der Gleichungen für komplexes reibungsplastisches Materialverhalten bei grossen Verformungen. Scherbänder, die trotz anfänglich homogener Verformung einer Gesteinsprobe spontan an Fehlerstellen im Material entstehen, um zu einer makroskopischen Diskontinuität zusammenzuwachsen, dieses Modell der Entstehung eines Bruches wurde in zweifacher Hinsicht in mehreren Fallstudien erprobt; einerseits betreffend den Einfluß bestimmter Materialeigenschaften und andererseits betreffend grundlegende Fragen der numerischen Lösungsmethodik. Parallel hierzu unternahm Georgs Gruppe “Sandbox” Modellexperimente (W.T. Horsfield, J. Struct. Geol. 2/3, 1980; M.A. Naylor et al., J. Struct. Geol. 7/8, 1986). Diese bildeten dann sowohl Ausgangspunkt als auch Prüfungsmöglichkeit für verschiedene mathematischer Modelle. Insgesamt darf man heute sagen, dass dieses rigorose Modell eines tektonischen Bruches als Scherband selbst nach Jahrzehnten immer noch Gegenstand intensiver Forschung bleibt, nicht zuletzt wegen der besonderen Herausforderung, ein ganzes System von Brüchen im numerischen Modell als ein System von Diskontinuitäten darzustellen, das bestenfalls eine spezifische tektonische Provinz charakterisiert, im Detail aber immer von den Besonderheiten der Lithostratigaphie und gewisser Randbedingungen geprägt sein wird. Dem Physiker Georg ging es daher in erster Linie um mechanische Erklärungen für bestimmte Bruchmuster. Denn daraus würde beispielsweise der Interpret seismischer Profile wertvolle Schlüsse ziehen können.
Ein zweiter, weniger anspruchsvoller Zugang zu Fragen der Geometrie von Bruchsystemen bestand allerdings immer dann, wenn für bestimmte Randbedingungen ein Spannungszustand allein aus einer Gleichgewichtsbedingung und einem Bruchkriterium, vorzugsweise dem von Coulomb/Mohr, eindeutig bestimmbar war. Im einfachsten Fall eines homogenen Spannungszustands gelangt man zu Anderson’s Klassifikation. Insbesondere für ebene plastische Verformungen konnte man H. Odé’s Vorschlag aufgreifen und die mittles slip-line theory gefundenen möglichen Diskontinuitäten im Spannungsfeld zur Vorhersage möglicher Scheerbänder oder Bruchsysteme verwenden. Dabei stützte man sich auf die empirische Tatsache, dass die theoretisch vorhergesagten Orientierungen von paarweise auftretenden, ‘konjugierten’ slip lines oder Scherbändern außerordentlich verlässlich die Richtung einer größten bzw. kleinsten Hauptspannung anzeigen und umgekehrt. Allein diese Tatsache beinhaltet nun eine Vielzahl von Anwendungen, wenn man das zu einem gegebenen Spannungsfeld passende Bruchmuster sucht oder umgekehrt, von einem vorliegenden Bruchmuster auf ein bestimmendes Spannungsfeld schließt. Georg und Mitarbeiter wählten diesen Weg in einer Reihe von Arbeiten, beispielsweise zum Thema gravity tectonics (W. Crans, G. Mandl, J. Haremboure, J. Petr. Geol. 2/3, 1980; u.a.). Die graphische Auswertung (im Mohr-Diagramm) dieser Beziehung zwischen Hauptspannungsrichtung und Bruchorientierung wurde dann auch zu einem bevorzugten methodischen Hilfsmittel in Georg Mandls erstem Buch, das mit dem Titel “Mechanics of Tectonic Faulting - Models and Basic Concepts” 1988 bei Elsevier in Amsterdam erschien. Das Buch war aus den Unterlagen entstanden, die Georg für Shell-interne Weiterbildungskurse ausgearbeitet hatte. Teil I des Buches beginnt mit einer Besprechung der Erscheinungsformen tektonischer Brüche und der gewählten theoretischen und experimentellen Behandlung als reibungsplastisches Phänomen. Die nachfolgende Darstellung folgt der Andersonschen Unterscheidung von extensional, strike-slip und thrust faults. Sie klärt eine Vielzahl terminologischer Fragen und Besonderheiten anhand von Feldbeipielen, experimentellen Beobachtungen und sorgfältig konzipierten Diagrammen. Zahlreiche Ergebnisse oft erst viel später veröffentlichter Arbeiten aus Georgs Team erscheinen hier erstmals und geben damit Einblick in ein “goldenes Zeitalter” (in Georgs Worten) vielseitig innovativer Grundlagenforschung in der Erdölindustrie. In Teil II des Buches behandelte Georg notwendige Grundlagen der Elastizitäts- und Plastizitätstheorie, insbesondere für poröse, flüssigkeitsgesättigter Gesteine. Detailreich illustriert und immer bemüht um die Klärung technischer oder terminologischer Mißverständnisse wurde Georg Mandls erstes Buch nicht zuletzt wegen der hervorragenden Behandlung des gebotenen Materials bei tiefer an Tektonomechanik interessierten Studenten zu einem beliebten Text (G.C.P. King in PAGEOPH 144, 353, 1995). Das Buch hat Georg seiner Frau und seinen Mitarbeitern gewidmet.
In den Jahren von 1965 bis zu seiner Pensionierung im Sommer 1985 war Georg Mandl ein intensiver Austausch mit geologischen Fachkollegen in Akademia entstanden. Dieser begann auf Exkursionen im Feld und endete oft erst mit der Sperrstunde eines ausgesuchten Restaurants. Bei Exkursionen in den Jura (mit Prof. Laubscher, Basel) oder zur Glarner Hauptüberschiebung (s. Abb.1 in Georgs erstem Buch) fällt auf, dass Georgs Hauptinteresse meist den lokalen Prozessen gilt, beispielsweise der Frage des Materialverhaltens in den Gleithorizonten und dessen Bedeutung für die Deformation einer überschobenen “Platte”. Der Prozess der Gebirgsbildung im Großen besaß zu wenig spezifische Aussagekraft für den geotechnisch denkenden Physiker, geologische Strukturen schienen unerklärbar, solange lokal wirkende Randbedingungen nicht mit entsprechenden Feldbeobachtungen in Einklang gebracht waren. Gefragt nach dem Ziel einer Exkursion, von der er gerade zurückgekehrt war, hielt Georg daher auch einmal in klassischer Weise fest man habe “die Randbedingungen gesucht”. Nicht zufällig enstand darum wohl ein kongenialer Austausch mit angelsächsischen Geologen, allen voran wohl mit Neville Price und John Cosgrove am Imperial College in London, die Georg auf Exkursionen zu klassischen Lokalitäten führten und dort sein Interesse an der Genese von Klüften weckten.
Von wechselseitiger Hochachtung gekennzeichnet war auch die Bekanntschaft mit Prof. Leopold Müller, auf dessen Wunsch Georg Mandl bei den Salzburger Kolloquien der Österreichischen Gesellschaft für Geomechanik mehrfach über Forschungsergebnisse seiner Gruppe im Bereich der Tektonomechanik berichtet hat. Anlässlich der Verleihung der Carl-Friedrich-Gauß-Medaille an Leopold Müller im Jahre 1983 hielt Georg Mandl einen Vortrag, dessen Thema “Tektonomechanik - Stiefkind der Geologie?” in des Preisträgers Ohren wie Musik geklungen haben muß, wenn dabei für unterschiedliche Probleme ein jeweils geeigneter methodischer Zugang dargestellt wurde (http://www.digibib.tu-bs.de/? docid=00053390). In Salzburg standen natürlich Tunnelbauprobleme im Vordergrund und hier wurde Georg Mandl wohl von Prof. Riedmüller für eine Lehrtätigkeit am Institut für Technische Geologie und Angewandte Mineralogie an der TU Graz gewonnen. Ab dem Herbst 1984 hielt Georg dort die Vorlesungen “Geomechanik” I und II. Im April 1990 folgte die Habilitation für das Fach “Geomechanik unter besonderer Berücksichtigung tektonischer Vogänge” und im März 1995 wurde Georg Mandl der Titel Honorarprofessor der TU Graz verliehen.
Als Vortragender hielt Georg Mandl nicht viel von Monologen. Eine Vorlesung schien ihm erst dann gelungen, wenn er viele Fragen bekam und derart ermuntert seine Zuhörer auf den ein oder anderen Exkurs mitnehmen konnte. An der Universität Graz war Georg Mandl bald auch mit Prof. Wallbrecher und Mitarbeitern am Institut für Geologie und Paläontologie in Kontakt gekommen und hier entstand nun ein reger, freundschaftlicher Austausch, zu dessen jährlichem, oft auch halb-jährlichem Höhepunkt ein von den Professoren Wallbrecher und Riedmüller gemeinsam veranstaltetes “Tektonomechanik Kolloquium” wurde, das in der Regel in Prof. Wallbrechers Institut stattfand. Diese Treffen lebten von Georgs Charisma und weitgespannten Interessen, von der Gastfreundschaft der Grazer Kollegen, von dem besonderen Charme ihrer Stadt im Frühling (“wenn der Flieder blüht …”) und nicht zuletzt der glücklichen Zusammenkunft von regionaler Geologie und Weinbau … Viele Teilnehmer aus dem In- und Ausland kamen deshalb immer wieder gerne nach Graz. Eine Auswahl aus den zu Georg Mandls 70. Geburtstag gehalten Vorträgen mit dem Titel “Aspects of Tectonic Faulting - In Honour of Georg Mandl” erschien, etwas verspätet, als Festschrift (F.K. Lehner & J.L. Urai, eds., Springer-Verlag, 2000).
Die Erfahrungen mit seinen Grazer Vorlesungen und ein von Kollegen vielfach erwähnter Bedarf an einer “einfacheren Version” seines ersten Buches hatten Georg inzwischen bewogen, sich voll dieser neuen Aufgabe zu widmen. Das Buch mit dem Titel “Faulting in Brittle Rocks - An Introduction to the Mechanics of Tectonic Faults” erschien im Jahr 2000 im Springer-Verlag. Zentraler Gegenstand ist wiederum die Coulomb-Mohr Theorie tektonischer Brüche in einer Darstellung, deren Ausgangspunkt nun bestimmte mechanische Aspekte bilden, die verschiedenen oder sogar allen tektonischen Brüchen zukommen, sodass geometrisch verschiedenartige bzw. unähnliche Bruchstrukturen als nahe verwandte Manifestationen ein und desselben mechanischen Prozesses erkennbar und komplexe Strukturen leichter erklärbar werden. Dieses Buch bleibt mit seinem Reichtum an theoretischen Erklärungen für Feldbeobachtungen in allen Grössenordnungsbereichen ebenso wie für ausgewählte Modellexperimente, bis heute einzigartig trotz seiner ausdrücklichen Beschränkung auf sprödes Materialverhalten, allerdings mit ausdrücklicher Berücksichtigung des Porendrucks flüssigkeitsgesättigter Gesteine. Schön, dass dem unermüdlichen Forscher und Lehrer bald darauf, im Jahre 2002, mit der Verleihung des goldenen Doktordiploms der Universität Wien eine gebührende Ehrung zuteil wurde.
Seit 1998 hat Georg Mandl über viele Jahre am Institut für Felsmechanik und Tunnelbau an der TU Graz auch eine Vorlesung über “Kluftgenese” gehalten. Sein starkes Interesse an diesem zentralen Thema der Felsmechanik brachte Georg ‘naturgemäß’ neue Kontakte zu Geologen und Ingenieurwissenschaftlern im In- und Ausland. Viele kamen zu den Grazer Treffen und aus dem lebhaften Anteil, den Georg an ihren Arbeiten nahm entstand oft ein anhaltender, freundschaftlicher Austausch, worunter auch mehrere Beiträge zu der schon erwähnten Festschrift waren. Offensichtlich auch von diesem Austausch beflügelt, brachte Georg in seiner Vorlesung eine kritische Analyse bestehender Theorien der Kluftgenese mit gelegentlichen Verbesserungen und betonte deren Bedeutung und Nutzen als Erklärungsprinzip für die oft verwirrende Vielfalt an Klüften und Kluftscharen im Feld. So entstand am Ende ein Buch, in dem Georg das Material seiner Grazer Vorlesungen, erweitert und vertieft und versehen mit didaktisch wertvollen Zusammenfassungen einzelner Kapitel veröffentlichte. Das Buch mit dem Titel “Rock Joints - The Mechanical Genesis” erschien zeitgleich mit Georg Mandls 80. Geburtstag im Jahre 2005 im Springer-Verlag. Sichtbar wird hier wieder der erdölgeologische Hintergrund an den sorgfältig gewählten Beispielen, die die grundlegende Bedeutung von Porendruckeffekten illustrieren. Wie schon bei den vorangehenden Büchern erwirbt der motivierte Leser mit der Arbeit an Georgs drittem Buch nicht nur fundamentale Kenntnisse sondern auch ein Gefühl für die Formulierung eines nichttrivialen tektonomechanischen Problems, ausgehend von einem elementaren Beispiel, das den Kern der Sache erfaßt und dafür sorgt, dass dieser auf dem Weg vom Einfachen zum Komplexen nicht außer Sicht gerät. Ein besonderer, bleibender Beitrag Georg Mandls zur Tektonomechanik liegt deshalb auch in den vielen, mit beschränkten mathematischen Hilfsmitteln erklärbaren Beispielen komplexer mechanischer Prozesse.
Nach ihrer Rückkehr aus den Niederlanden fanden Georg und Berta schnell wieder ihren besonderen Platz in der Heimatstadt Feldkirch, näher auch bei Tochter Barbara, steil aufsteigende IT Expertin bei Daimler und Enkeltöchterlein Luisa, auf dem Weg von Bertas kleinem Schatz zur Architektin, also auch Tektonikerin!
Nun rückte noch eine tiefe Auseinandersetzung besonderer Art mit “letzten Fragen” in Georgs Blickfeld. Die lange Krankheit und der Tod seiner Frau mag ihn zu dem Versuch bewegt haben, ihren gemeinsam erlebten und gelebten katholischen Glauben über eine “Vernunftsbrücke”, wie er sagte, mit dem modernen naturwissenschaftlichen Weltbild in Einklang zu bringen. Schlüsselbegriffe in Georgs Versuch sind der ontologische (absolute) Zufall, dem die Aktualisierung möglicher Zustände in der Quantenwelt und vielfach in der Makrowelt nicht-linearer Prozesse unterliegt, und die Entäußerung des Schöpfers. Mit dieser läßt er dem Zusammenspiel von trial und error der Welt nach den ihr “eingestifteten Gesetzen” eine Freiheit der Entwicklung zukommen, der letzlich auch der Mensch seine Freiheit verdankt. Anspruchsvoll in seinem Bezug auf Grundlagen der Quantenphysik, fantasievoll in seiner methaphorischen Annäherung an christliche Glaubenswahrheiten und wertvoll in seinen Bezügen auf die aktuelle Debatte in Physik und Theologie ist Georgs Versuch mit dem Titel “Zufall Freiheit Christentum - Der Fall des Sperlings” im Jahre 2012 im Novum Verlag erschienen.
Georg Mandl kam nochmals zu sprechen auf die “Einheit von Wissen und Glauben” in einer Sammlung von Essays gleichen Namens, erschienen 2019 bei Novum Pro. Als Wissenschaftler umkreist er auch hier das Verborgene auf der Suche nach einem Zugang, von Ahnung zu Gewissheit, aber ohne Scheu vor einem letzten Geheimnis. - Welch schönes Adieu eines außergewöhnlichen Menschen, der als scharfsinniger Analytiker im wissenschaftlichen Alltag oft zum ‘Geburtshelfer’ brauchbarer Gedanken wurde und idealer Gesprächspartner jüngerer Mitarbeiter war, wenn er Klarheit schuf und mit stets lebhaftem Interesse, Geduld und Anerkennung ihr Selbstvertrauen förderte und dabei gerne seine Freundschaft schenkte, die allen unersetzlich war und bleibt.
Es gehört zu den wichtigsten und schönsten Aufgaben eines Vereins, seine verdienten Mitglieder zu ehren. Auch in Zeiten von Corona möchten wir natürlich an dieser Tradition festhalten. Aber leider konnten, und können bis auf weiteres keine Ehrungen in einem feierlichen Rahmen vorgenommen werden.
Unsere höchste Auszeichnung ist die Eduard Suess-Medaille. Wir haben im Laufe des vergangenen Jahres im Vorstand beschlossen, diese Auszeichnung an zwei hervorragende Erdwissenschaftler zu verleihen. Professor Fritz F. Steininger ist ein herausragender, international hoch angesehener Wissenschaftler, der sich große Verdienste auf dem Gebiet der Paläontologie, der Stratigraphie und auch der Öffentlichkeitsarbeit erworben hat. Professor Celal Şengör ist ein Forscher von Weltgeltung, und bewegt sich in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auf den Spuren von Eduard Suess. Darüber hinaus hat er sich in vielen Publikationen intensiv mir Eduard Suess befasst.
Wir verliehen im Laufe des Jahres auch zwei neue Ehrenmitgliedschaften. Gerhard Schubert war über lange Jahre Generalsekretär unserer Gesellschaft. Das ist eine Tätigkeit, die mit viel Arbeit im Hintergrund und wenig Sichtbarkeit verbunden ist. Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft wollen wir ihm dafür danken. Unser zweites neues Ehrenmitglied ist Professor Christoph Spötl von der Universität Innsbruck, einer der profiliertesten und international bekanntesten Erdwissenschaftler Österreichs. Er war außerdem Präsident unserer Gesellschaft und hat sich in den letzten Jahren um die Betreuung unserer erfolgreichen erdwissenschaftlichen OlympionikInnen verdient gemacht.
Ganz besonders freut mich, dass wir auch heuer wieder einen unserer beiden Nachwuchspreise, den Otto Ampferer-Preis, verleihen konnten. Wir erhielten eine Anzahl von qualitativ hochstehenden Bewerbungen. Um mit den Worten von einem unserer beiden externen, internationalen Gutachtern zu sprechen: „Mit solchen Bewerbungen ist mir um den Nachwuchs in den Geowissenschaften nicht bange.“ Aus diesem kompetitiven Bewerberfeld wurde Gerald Auer, der an der Universität Graz im Bereich Mikropaläontologie und Stratigraphie forscht, ausgewählt. Die Übergabe des Preises fand bereits in virtueller Form statt.
Leider erhielten wir keine Bewerbungen für unseren zweiten, den angewandten Geowissenschaften gewidmeten Nachwuchspreis, den Hans Höfer von Heimhalt-Preis. Ich möchte hiermit alle qualifizierten angewandten GeowissenschafterInnen ermutigen, sich das nächste Mal zu bewerben.
Die Ehrung aller Ausgezeichneten soll in einem feierlichen Rahmen nach der Rückkehr zur Normalität stattfinden.
Peter Krois (Präsident der ÖGG)
Walter Eppensteiner 22. Dezember 1929 – 15. Mai 2020
Am 15. Mai 2020 ist unser Freund und Kollege Walter Eppensteiner im 91. Lebensjahr für immer von uns gegangen.
Walter Eppensteiner wurde am 22. Dezember 1929 in Scheibbs (Niederösterreich) als Sohn des Lehrers Alois Eppensteiner und seiner Gattin Elisabeth geboren. Nach der Matura am 1. Juli 1948 am Bundesgymnasium in St. Pölten begann er an der Universität Wien diverse naturwissenschaftliche Fächer zu studieren, unter anderem Botanik, Zoologie, Physik, Medizin und ein Semester Geologie bei Leopold Kober (1883–1970). Nach Absolvierung eines technisch-kaufmännischen Abiturientenkurses am Technologischen Gewerbemuseum (TGM) in Wien setzte sich jedoch die Leidenschaft zu den Geowissenschaften durch und Walter Eppensteiner begann im Wintersemester 1957/58 an der Universität Wien mit dem Studium der Geologie bei Eberhard Clar (1904–1995).
Noch während des Studiums lernte er seine Frau Elisabeth Berger kennen und nach der Hochzeit am 18. Oktober 1960 kamen zwischen 1961 und 1971 insgesamt sechs Kinder, fünf Töchter und ein Sohn zur Welt.
Von 1962 bis 1966 war er als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geologie der Technischen Hochschule Wien beschäftigt und mit seiner Dissertation Studien über Sedimentation und Diagenese des oberen Wettersteinkalkes in Bleiberg-Kreuth promovierte Walter Eppensteiner am 14. Juli 1966 zum Dr. phil. Dadurch wurde er Hochschulassistent und ab September 1976 Universitätsoberassistent.
Obwohl die Dissertation klassisch naturwissenschaftlich ausgerichtet war, war es Walter Eppensteiner immer ein Anliegen, naturwissenschaftliche Erkenntnisse so aufzubereiten und zu vermitteln, dass diese auch in der Praxis anwend- und umsetzbar wurden. So engagierte er sich unter anderem ab dem Jahre 1967 als Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Steinstraßen und Steinmaterial der Forschungsgesellschaft für das Verkehrs- und Straßenwesen im Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein und war ab 1973 deren stellvertretender Leiter.
Als Assistent unter dem Vorstand Alois Kieslinger[1] (1900–1975) entdeckte Walter auch seine Liebe zu einer Teildisziplin der angewandten Geowissenschaften, die heute zumeist als Kulturgeologie bezeichnet wird, da sie sich interdisziplinär mit den vielfältigen Interaktionen der Geowissenschaften und mit dem kulturellen Schaffen der Menschheit befasst. Nach dem damals (und leider auch heute wieder vermehrt) geltenden Grundsatz: „Ich bin dein Herr und Prof. und dulde keine anderen Götter neben mir!“ war ihm eine vertiefte Beschäftigung mit dieser Thematik verschlossen, sodass sich Walter Eppensteiner den Straßenbaugesteinen widmen musste, wie er mir (A.R.) einmal anvertraute.
Da der Mensch Walter Eppensteiner aber eine große Begeisterungsfähigkeit für Fragestellungen und Probleme im naturwissenschaftlich-technischen Spannungsfeld jeglicher Art besaß, war es nicht weiter verwunderlich, dass zahlreiche neue und teilweise revolutionäre Erkenntnisse auf dem Gebiet der Straßenbaugesteine auch in methodischer Hinsicht erzielt wurden und der gebührende Erfolg nicht lange auf sich warten ließ. Ab 1969 bearbeitete er als verantwortlicher Leiter oder Mitarbeiter zahlreiche Forschungsaufträge des damaligen Bundesministeriums für Bauten und Technik, deren weitreichende Erkenntnisse in den Heften der Reihe Straßenforschung veröffentlicht wurden. Zusammen mit Randolf Krzemien war er von 1974 bis 1990 Erstautor von nicht weniger als 15 Heften, bzw. großen Beiträgen (Nr. 10, 16, 22, 37, 81, 108, 112, 120, 223, 231, 295, 389). Im Jahr 2000 folgte ein letztes Heft (Nr. 494) mit Harald Augustin und Manfred Zieger in dieser Reihe.
Diese Veröffentlichungen bildeten neben der höchst erfolgreichen Lehrtätigkeit an der TU-Wien die Grundlage für seine Habilitation und der Verleihung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für Baugeologie mit besonderer Berücksichtigung der Technischen Gesteinskunde am 25. März 1980.
Auch der Fachnormenausschuss Natürliche Gesteine, den Walter Eppensteiner ab 1971 für die nächsten 25 Jahre als Vorsitzender leitete, profitierte enorm von seinem geologisch-petrographischen Wissen und dem vertieften Verständnis über die Genese der Gesteine und den daraus resultierenden chemischen und physikalischen Eigenschaften sowie den damit verbundenen Möglichkeiten und Grenzen der praktischen Anwendung im Bauwesen. Diese Expertise führte zur Veröffentlichung von Prüfnormen, die trotz ihrer präzisen Vorgaben in Hinblick auf die Rahmenbedingungen der Gesteinsprüfung eine Überinterpretation und vorgetäuschte Genauigkeit der Ergebnisse weitgehend vermieden – ein fachlich fundierter und argumentierter Pragmatismus, den wir bei den heutigen Naturstein-Normen oft schmerzlich vermissen!
Auch die Untersuchung von Baurohstofflagerstätten und die petrographische Beurteilung für die Aufnahmeprüfung in den Güteschutzverband der österreichischen Splitt- und Schotterwerke gehörte zu seinen Aufgaben, ebenso wie die Mitarbeit zur Erstellung von Rohstoffsicherungskarten für das Bundesland Niederösterreich.
Eigentlich gab es keinen Arbeitsbereich der nutzbaren Gesteine, in denen Walter Eppensteiner nicht seine Spuren hinterließ. Die Verwertung von Tunnelausbruchsmaterial, die Begutachtung von Bergbauschäden, Baugründen und Trassen von Verkehrswegen über die Untersuchung und Beurteilung von Dekorgesteinslagerstätten in Österreich, im Kaukasus, Sibirien, Türkei, Böhmen, Slowakei und Ungarn, bis hin zur Untersuchung von historischen Natursteinbauten in Wien, wie zum Beispiel die Steinbauten des Zentralfriedhofs, Schloss Neugebäude, Schönbrunn einschließlich Gloriette und Römischer Ruine, waren wichtige Arbeitsschwerpunkte.
In diesem Zusammenhang sei auf die Herausgeberschaft (zusammen mit Bernd Schwaighofer, BOKU) der Reihe „Nutzbare Gesteine von Niederösterreich und Burgenland“ verwiesen, in der zwischen 2002 und 2006 vier Bände erschienen.
Daneben erfolgte die fundamentale Mitarbeit an baugeologischen Untersuchungen für Wasserkraftwerksbauten, u.a. für die in Oberösterreich liegenden Kraftwerke Garsten, Weyer, Schönau, die Projekte Groß-Kastenreith und Molln und die Kartierung der Einhänge des im Dorfertal (Osttirol) geplanten Speichersees in Hinblick auf Hangbewegungen unmittelbar nach der Katastrophe von Vajont (1963), die Walter Eppensteiner emotional besonders bewegte.
Auf der Basis seiner hervorragenden Fähigkeiten auf dem Gebiet der Geologie zusammen mit seinem profunden Wissen in Chemie und Physik konnte Walter Eppensteiner fundamentale wissenschaftliche Leistungen vollbringen, wie zum Beispiel die Erkenntnis, dass die Deformation von Fassadenplatten aus Carrara-Marmor auf das anisotrope Dehnungsverhalten des Calcits und auf die dominante Vorzugsorientierung der Kristallachsen dieses Minerals im Gesteinsgefüge zurückzuführen ist. Einen wesentlichen Beitrag leistete er auch bei der Klärung des Verhaltens von kompetentem Fels auf inkompetentem Untergrund („Hart auf Weich“).
Diese breit gestreute und immer wissenschaftlich fundierte Expertise sowie seine große Empathie machten Walter Eppensteiner auch international zu einem von Allen geschätzten und gesuchten Mitarbeiter für leitende Funktionen, wie zum Beispiel:
Als Mitglied der Wiener Schule der Ingenieurgeologie, die von Ferdinand von Hochstetter (1829–1884) begründet wurde und der neben vielen anderen Josef Stiny (1880–1958) und Eberhard Clar (1904–1995) angehörten, konnte er als Universitätslehrer seinen Schülern (meist Studenten des Bauingenieurwesens) das Verständnis dafür mitgeben, was Ingenieurgeologie kann (und auch was sie nicht kann). In vielen Lehrveranstaltungen – von „Technische Gesteinskunde“, über „Geologie und Verkehrswegebau“, bis zu „Geologie der Massenbewegungen“ – an der Technischen Universität Wien, an der Universität Wien und an der Universität Salzburg hat er unzähligen Studenten sein Wissen weitergegeben.
Neben dem oft nicht zu vermeidenden Frontalunterricht im Hörsaal und im Gelände, der bei Walter Eppensteiner jedoch niemals langweilig war, da er es in einem besonderen Ausmaße verstand, die ZuhörerInnen mittels seiner sprachlichen Fähigkeiten in seine geologische Welt zu entführen und zu fesseln, war auch seine Betreuung von zahlreichen Diplomarbeiten und Dissertationen stets von einer besonderen Qualität und Intensität frei nach Sokrates „Der Lehrer sei der Geburtshelfer der eigenen Gedanken seiner Schüler“, die kaum eine Steigerung zuließ und seine Studierenden zur höchsten Leistung anspornte.
Als würde dieses Arbeitspensum noch nicht ausreichen, engagierte sich Walter Eppensteiner auch intensiv in den diversen Gremien der TU-Wien, wie zum Beispiel als Mitglied der Fakultätsversammlung, Kuriensprecher des Mittelbaues, Mitglied des Akademischen Senats, Mitglied der Studienkommission für die Studienrichtung Bauingenieurwesen und der interuniversitären Studienkommission Technische Geologie, als Mitglied der Personalkommission und der Kommission zur Überprüfung der Lehraufträge und nicht zuletzt als Mitglied bei zahlreichen Berufungs- und Habilitationskommissionen.
In diesen Gremien der Technischen Universität Wien hat er sich in unzähligen Sitzungen für Transparenz und gegen Günstlingswirtschaft eingesetzt.
Trotz all dieser Leistungen in der Wissenschaft und im Wissenschaftsbetrieb ist Walter immer mit beiden Beinen auf dem Erdboden gestanden und ist immer ein wahrer Humanist im besten Sinne des Wortes geblieben.
Am 31. 12. 1994 wurde Walter Eppensteiner in den Ruhestand versetzt.
Alle, die mit Walter Eppensteiner zusammenarbeiteten haben ihn als kompetenten, verlässlichen, herzlichen und charmanten Kollegen erfahren und so bleibt er uns allen in tiefer Erinnerung.
Ehrungen und Auszeichnungen
1982 Goldene Mitarbeiternadel des Österreichischen Normungsinstitutes
1987 Ehrenzeichen in Gold der Bundesinnung der österr. Steinmetzmeister
1988 Ehrennadel des Österreichischen Normungsinstitutes
1994 Mitglied des Denkmalbeirates der Republik Österreich
1996 American Society of Civil Engineers: Outstanding Paper of 1996 (gemeinsam mit C. Widhalm, E.K. Tschegg) „Anisotropic Thermal Expansion Causes Deformation of Marble Claddings” im Journal of Performance of Constructed Facilities.
Anläßlich seines 80. Geburtstages erschien eine Festschrift mit Beiträgen von Peter Gottschling, Randolf Krzemien, Johann Litzka, Rainer Poisel & Scott Kieffer, Andreas Rohatsch, Bernd Schwaighofer und Ewald Tentschert. Auch in der Zeitschrift Stein & Kies (Nr. 104/ 2000) des Forum Rohstoffe wurde er unter dem Titel „Ein Leben für die lebendige Welt der Steine: 80 Jahre Walter Eppensteiner“ gewürdigt.
Hennrich, C. (Red.), Pfeiler, A. (Red.) & Augustin-Gyurits, K. (Red.) (2009): Festschrift anlässlich des 80. Geburtstages von Univ. Doz. Dr. phil. Walter Eppensteiner, Maria Enzersdorf, 22.12.2009. – 56 S., Maria Enzersdorf.
Literatur
Eppensteiner W., Listabarth, G. & Sohs F. (1959): Beitrag zur Geologie des mittleren Kamptales (N.Ö. Waldviertel). – Mitteilungen der Gesellschaft der Geologie- und Bergbaustudenten in Wien, 10, 117–122, Wien.
Eppensteiner, W. (1965): Die schwarzen Breccien der Bleiberger Fazies. – Mitteilungen der Gesellschaft der Geologie- und Bergbaustudenten in Wien, 14/15, 205-228, Wien.
Eppensteiner, W. (1966): Studien über Sedimentation und Diagenese des oberen Wettersteinkalkes in Bleiberg-Kreuth (Kärnten). – Dissertation Universität Wien, 154 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1968): Bericht über die geologischen Untersuchungen des Stauraumes Dorfertal/Osttirol im Sommer 1966. – Unveröffentlichter Bericht, 20 S., Wien.
Gyurits-Augustin, K. & Eppensteiner, W. (1969): Geologisch-petrographische Übersichtskarte: Rohstoffe für den Strassenbau 1:1.000.000. – 2 Blätter, Wien.
Eppensteiner, W. (1970): Studien über Sedimentation und Diagenese des oberen Wettersteinkalkes in Bleiberg-Kreuth (Kärnten). – Dissertationen der Universität Wien, 49, 89 S., Wien (Notring).
Eppensteiner, W., Van Husen D. & Krzemien R. (1973): Beobachtungen an pleistozänen Driftblöcken des Marchfeldes. – Verhandlungen Geologische Bundesanstalt, 1973, 331– 336, Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1973): Der Ringversuch: Österreichische Straßenbaugesteine im Labor, Entwicklung einer Methode zur schnellen Prüfung der Frostbeständigkeit von Splittern, Ergänzung des Ringversuches. – Straßenforschung, 10, 55 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1974): Änderungen der Eigenschaften von Gesteinszuschlägen beim Durchgang durch Trockentrommeln von Heißmischanlagen. – In: Tagung der Arbeitsgruppe „Steinstraßen und Steinmaterial“ 8. November 1974, 32–40, Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1974): Einflüsse der Kornform und Oberflächenbeschaffenheit von Brech- und Natursanden auf die Verdichtungswilligkeit und das Verformungsverhalten bituminösen Mischgutes. – Straßenforschung, 16, 29 S., Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1974): Untersuchungen der Änderungen der Eigenschaften von Splitten und Kiesen beim Durchgang durch Trockentrommeln von Heißmischanlagen. – Straßenforschung, 22, 46 S., Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1975): Die Prüfung von Körnungen und Korngemischen in der Los-Angeles-Trommelmühle. – Straßenforschung, 37, 63 S. Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1977): Ergänzende Untersuchungen zur Prüfung von Korngemischen in der Los-Angeles-Trommelmühle. – Straßenforschung, 81, 22 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1977): Straßenbaugesteine – Prüfungen und Anforderungen aus österreichischer Sicht. – Schriftenreihe der Forschungsgesellschaft für Strassenwesen im Österreichischen Ingenieur- und Architektur-Verein, 73, 119–125, Wien.
Eppensteiner, W. (1978): Die Beobachtung des Splitt-Einzelkornverhaltens in bituminös gebundenen Straßendecken. – Vortragsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Steinstraßen und Steinmaterial“ 19. Oktober 1978, 9–13, Wien.
Eppensteiner, W. (1978): Alois Kieslinger 1.2.1900–1.6.1975 (Nachruf). – Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft, 68, 189–192, Wien.
Eppensteiner, W. (1979): Gesteinskörnungen Anforderungen und Prüfmethoden im österreichischen Straßenbau - kritisch betrachtet. – Studienreise der Arbeitsgruppe „Steinstraßen und Steinmaterial“ April 1979, 15–20, Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1979): Untersuchungen von Sanden für bituminöses Mischgut. – Straßenforschung, 112, 62 S., Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1979): Zur Frostbeständigkeit von Rundkorn. – Straßenforschung, 121, 39 S., Wien.
Eppensteiner, W., Füreder, H. & Krzemien, R. (1979): Die Verbesserung des Verformungsverhaltens bitumengebundener Tragschichten durch Zusatz von Kantkorn. – Straßenforschung, 120, 1–58, Wien.
Eppensteiner, W., Gregori, H. & Krzemien, R. (1979): Abriebversuche an Asphaltprobekörpern zur Ermittlung der wirtschaftlichsten Mischgutzusammensetzung. – Straßenforschung, 120, 59–101, Wien.
Eppensteiner, W., Gregori, H., Hintsteiner, E. & Krzemien, R. (1979): Bewertung von Gesteinsmaterialien im bituminösen Deckenbau: Zusammenhang zwischen Laboratoriumsuntersuchungen der Zuschlagstoffe und der praktischen Bewährung: 2. Teil: Langzeitbeobachtungen. – Straßenforschung, 108, 101 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1980): Jahresbericht 1979 über das Projekt „Erfassung von Bau- und Dekorgesteinen für Rohstoffsicherungskarten“. – Unveröffentlichter Bericht Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt N-A-007/79, 8 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1982): Die Prüfung des Polierverhaltens von Straßenbaukörnungen. – Vortragsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Steinstraßen und Steinmaterial“, 9. November 1982, 19–22, Wien.
Eppensteiner, W. (1982): Straßenbau mit regional verfügbaren Gesteinskörnungen. – Vortragsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Steinstraßen und Steinmaterial“, 9. November 1982, 35-36, Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1982): Sieb- und Schlämmanalyse. – Straßenforschung, 187, Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1983): Versuche zur Bestimmung des Mürbkornanteiles. – Straßenforschung, 231, 36 S., Wien.
Breyer, G., Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1983): Der Polierversuch: Teil II. Ringversuch Reibungsbeiwert nach Polieren, Polierbarkeit österreichischer Straßenbaugesteine. – Straßenforschung, 223/2, 104 S., Wien.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1984): Ein Verfahren zur Prüfung der Härte von Gesteinen für den Bau verschleißfester Fahrbahndecken. – Straßenforschung, 243, 67 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1985): Die Bedeutung der Technischen Gesteinskunde. – Baugeologische Tage in Hüttenberg Seminar - Vortragsfolge - Exkursion, 9.–13. September 1985: Tagungsunterlagen, 80-82, Hüttenberg.
Eppensteiner, W., Fenz, G., Gregori, H. & Krzemien, R. (1986): Los-Angeles-Werte von Korngemischen für bituminöse Tragschichten. – Straßenforschung, 295, 130 S., Wien.
Poisel, R. & Eppensteiner, W. (1987): Gang und Gehwerk einer Massenbewegung. –Österreichische Gesellschaft für Geomechanik XXVI. Geomechanik-Kolloquium 1987: Kurzfassungen der Vorträge, 2 S., Wien.
Langthaler, A., Clar, E., Bacher, G. & Eppensteiner, W. (1987): Alois Kieslinger-Denkmal. – 16 S., Wien.
Eppensteiner, W., Poisel, R. & Silberbauer, J. (1988): Geomechanical model tests concerning the gliding apart of hard rock on soft ground. – In: Marinos, P.G. & Koukis, George C. (eds): The Engineering Geology of Ancient Works, Monuments and Historical Sites: Preservation and Protection: Proceedings of an International Symposium organized by the Greek National Group of IAEG , Athens, 19–23 September 1988; Volume 1: 1 Engineering geology and the protection of historical sites and monuments, 123–128, Balkema, Rotterdam.
Poisel, R. & Eppensteiner, W. (1988): A contribution to the systematics of rock mass movements. – In: Bonnard, Ch.: Landslides: Proceedings of the Fifth International Symposium on Landslides 10–15 July 1988, Lausanne: Volume 2: Drainage and stabilization, Evaluation and appraisal of risks of instability, Instability phenomena in the zone of the alpine arc, 1353–1357, Balkema, Rotterdam.
Poisel, R. & Eppensteiner, W. (1988): Gang und Gehwerk einer Massenbewegung: Teil 1. Geomechanik des Systems „Hart auf Weich”. – Felsbau, 6, 189–194, Essen.
Eppensteiner, W. (1988): Arbeiten auf dem Gebiet der technischen Gesteinskunde an der Abteilung Geologie. – Baugeologische Tage in Lunz am See, Niederösterreich 6.–8. April 1988: Kurzfassungen, 16-18, Lunz am See.
Poisel, R. & Eppensteiner, W. (1989): Gang und Gehwerk einer Massenbewegung: Teil 2. Massenbewegungen am Rand des Systems „Hart auf Weich“. – Felsbau, 7, 16–20, Essen.
Poisel, R. & Eppensteiner, W. (1989): A contribution to the systematics of rock mass movements. – Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Boden- und Felsmechanik, 117, 105–109, Balkema, Rotterdam.
Eppensteiner, W. & Krzemien, R. (1990): Prüfung der Frostbeständigkeit von Körnungen. – Straßenforschung, 389, 62 S., Wien.
Eppensteiner, W. (1998): Laudatio auf Herrn Prof. Georg Spaun. - In: Thuro, K., Lokau, K., Deffner, F. & Plinninger, R.J.: Festschrift Prof. Georg Spaun zum 60. Geburtstag, 4–6, München.
Eppensteiner, W. (1999): Allgegenwärtigkeit des Steins /Walter Eppensteiner. – In: Lachmayer, H. (Hg.): Steinbruch, 11–12, Bad Deutsch-Altenburg.
Eppensteiner, W. (1999): Vom Werden und Vergehen des Steins: Kreislauf der geologischen Vorgänge. – In: Lachmayer, H. (Hg.): Steinbruch, 13–16, Bad Deutsch-Altenburg.
Eppensteiner, W. (1999): Eigenschaften des Steins. – In: Lachmayer, H. (Hg.): Steinbruch, 17–18, Bad Deutsch-Altenburg.
Eppensteiner, W. (1999): Zur Geschichte der Abbautechniken. – In: Lachmayer, H. (Hg.): Steinbruch, 29–34, Bad Deutsch-Altenburg.
Eppensteiner, W. (1999): Steintransport. – In: Lachmayer, H. (Hg.): Steinbruch, 39–42, Bad Deutsch-Altenburg.
Widhalm, C.; Eppensteiner, W. & Tschegg, E. (1999): Meßmethoden zur Beschreibung von Gefügeanisotropien in Marmor. – Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 150, 275–281, Stuttgart.
Widhalm. C., Tschegg. E. & Eppensteiner, W. (1996): Anisotropic Thermal Expansion Causes Deformation of Marble Claddings. – Journal of Performance of Constructed Facilities, 10/1, 5–10, Reston.https://doi.org/10.1061/(ASCE)0887-3828(1996)10:1(5).
Augustin, H.; Eppensteiner, W. & Zieger, M. (1999): Verschleißversuche an Straßenbaugesteinen nach EN 1097-1. – Straßenforschung, 494, 77 S., Wien.
Eppensteiner, W. (2000): Stein-Experte. – STEINtime Österreich: Architektur + Naturstein, 2000/1, S. 36, München.
Eppensteiner, W. (2001): Die Entwicklung der Ingenieurgeologie im Spiegel der Institutsgeschichte. - In: Tentschert, E. (Hg.): Festkolloquium: 140 Jahre Geologie an der TU-Wien 22. und 23.November 2000, 3–25, Wien.
Schwaighofer, B. & Eppensteiner, W. (2003): Vorwort. – Mitteilungen des Institutes für Angewandte Geologie der Universität für Bodenkultur: Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“, 3, S. 3, Wien.
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Eppensteiner, W. (2003): Bau- und Rohstoff Stein – technische Eigenschaften, Nutzung, Probleme (Kurzfassung). - In: Naturstein in Kunst, Bau und Technik: Barbara-Gespräche Payerbach 20.bis 21.November 2003: Tagungsmappe, 11–12, Payerbach.
Schwaighofer, B. (Hg.) & Eppensteiner, W. (Hg.) (2003): Gesteine - Gewinnung & Verarbeitung. – Mitteilungen des Institutes für Angewandte Geologie der Universität für Bodenkultur: Reihe „Nutzbare Gesteine Niederösterreichs und des Burgenlandes“, 3, 91 S., Wien.
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Eppensteiner, W. & Fritz, I. (2007): Güssing: Der basaltische Burgberg. – Wanderungen in die Erdgeschichte, 22, 194–195, München.
Augustin-Gyurits, K. & Eppensteiner, W. (2008): Nachruf Georg Riehl-Herwirsch in memoriam. – Journal of Alpine Geology, 49, 219–220, Wien.
Eppensteiner, W.; Augustin-Gyurits, K. & Pfeiler, A. (2009): Unbedenklichkeit von in Österreich verwendeten Gesteinskörnungen betreffend Alkali-Kieselsäure-Reaktivität (AKR) im Beton: Ergebnisse aus Archiv-Studien, Expertenbefragungen und Fragebogenaktionen. – Unveröffentlichter Bericht, 26 S., Wien.
Eppensteiner, W. (2010): Gesteine unverzichtbar für den Straßenbau!: Gesteinsbaustoffe im Verkehrswegebau. – Stein & Kies, 104, 1–2, Wien.
http://www.fsv.at/shop/artikelliste.aspx?ID=0dffbae0-f427-40d8-8bc4-270e5347cd36
[1] https://www.ig.tuwien.ac.at/geschichte/ehem-professoren/
Wien, am 3. Juni 2020
Andreas Rohatsch, Rainer Poisel, Christine Cerny, Thomas Hofmann
Am 6. Juni 2019 wurde die Ehrenmitgliedschaft der ÖGG an Dr. Wolfgang Schollnberger in Würdigung seiner besonderen Verdienste für die Gesellschaft und ihre wissenschaftlichen Ziele verliehen.
Die Verleihung fand im Geozentrum der Universität Wien im Rahmen des Erdwissenschaftlichen Kolloquiums der ÖGG statt, bei welchem Dr. Schollnberger auch mit einem Vortrag zum Thema "Gravel on the Road to the Future: Geological and Geopolitical Insights" beehrte (Präsentation).
190606_Ehrenmitgliedschaft Schollnberger
Die höchste Auszeichnung für besondere Leistungen und Verdienste um die geologischen Wissenschaften, die Eduard-Suess Medaille, wurde von der Österreichischen Geologischen Gesellschaft (ÖGG) am 29.11.2018 an Prof. Dr. Lothar Ratschbacher verliehen. Mit der Eduard-Suess Medaille ist die Ehrenmitgliedschaft bei der Österreichischen Geologischen Gesellschaft verbunden. Die Verleihung fand im Anschluss an die alljährliche Generalversammlung der ÖGG an der Universität Wien statt.
Lothar Ratschbacher promovierte 1983 an der Universität Graz und ist seit 1999 Professor für Geologie und Leiter der Tektonophysik/Geochronologie-Gruppe an der TU Bergakademie Freiberg in Deutschland. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Entwicklung von Orogensystemen zum Verständnis von kontinentaler Deformation. Insbesondere seine Erkenntnisse zum Verständnis der Entwicklung der Alpen und des Himalaya zählen zu den wichtigsten unserer Zeit.
Nach der Ehrung hielt Prof. Dr. Lothar Ratschbacher noch einen Vortrag zum Thema "Steady-state plate tectonics and unsteady orogeny: a view from Pamir-Tibet.".
Im Rahmen des „10th International Symposium on the Cretaceous“ (21.–26. August 2017) wurde Herbert Stradner am 21. August 2017 mit der Eduard Sueß Medaille, der höchsten Auszeichnung für besondere Leistungen und Verdienste um die geologischen Wissenschaften, von der Österreichischen Geologischen Gesellschaft für sein Lebenswerk geehrt.
Herbert Stradner wurde 1925 geboren, studierte zunächst Medizin, war als Lehrer tätig, ehe er nebenberuflich zu studieren begann. 1956 promovierte er über fossile Silicoflagellaten aus dem Tertiär Österreichs, 1959 arbeitete er am 5. Welt-Erdölkongress in New York mit und wurde 1960 der GBA dienstzugeteilt, 1962 wurde er in den Personalstand übernommen. 1970, 1979 und 1980 war er als Shipboard Scientist an Forschungsfahrten der Glomar Challenger beteiligt. 1990 ging er in Pension. „Stradner gehört zu den weltweit anerkannten Pionieren der Nannoplanktonforschung. Er beschrieb über 100 neue Arten und hat damit zur wesentlichen Verbesserung der stratigrafischen Auflösung in Meso- und Känozoikum beigetragen,“ so Werner E. Piller, (o. Univ. Prof. an der Univ. Graz) in seiner Laudatio.
(c) www.geologie.ac.at
Tribute to Dr. Herbert Stradner PDF
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Der Preis für die beste Vorwissenschaftliche Arbeit auf Geowissenschaftlichem Gebiet geht heuer an Herrn Alexander Pengg vom BG und BRG Bruck an der Mur für seine Arbeit "Lagerstätten im Bereich des Aflenzer Beckens - Die Sideritvererzung am Eibelkogel“. Die Arbeit wurde sowohl von der Begutachterin der Schule als auch von der Jury für ausgezeichnet befunden.
Als höchste Auszeichnung für besondere Leistungen und Verdienste um die geologischen Wissenschaften verleiht die Österreichische geologische Gesellschaft (ÖGG) die Eduard Sueß-Gedenkmünze. Mit ihrer Verleihung ist die Ehrenmitgliedschaft bei der Österreichischen Geologischen Gesellschaft verbunden. Die erste Eduard-Sueß-Gedenkmünze wurde 1918 an den berühmten Schweizer Alpengeologen Albert Heim verliehen. Bis 2016 gab es eine Liste von 26 prominenten Preisträgern und es war daher dem Vorstand der ÖGG eine besondere Ehre diese Liste um einen weiteren prominenten Vertreter der nationalen und internationalen geologischen Landschaft auf der GeoTirol2016 zu erweitern. Die Eduard Sueß-Gedenkmünze wurde an Werner Piller verliehen.
Bild von Christian Wucherer. Zur Verfügung gestellt vom Institut für Geologie, Universität Innsbruck.
Werner Piller, Univ.-Prof für Paläontologie und Historische Geologie an der Universität Graz, studierte am Institut für Paläontologie an der Universität Wien und seine inzwischen 40-jährige Karriere zeichnet ihn als interdisziplinär arbeitenden Vermittler zwischen den Fächern Geologie, Biologie und Paläontologie aus. Neben seinen zahlreichen stratigraphischen, sedimentologischen und aktuopaläontologischen Arbeiten rund um den Globus ist Werner Piller inzwischen nicht mehr aus dem nationalen und internationalen Wissenschaftsmanagement wegzudenken.
Bild von Christian Wucherer. Zur Verfügung gestellt vom Institut für Geologie, Universität Innsbruck.
Bereits zum zweiten Mal wurde heuer (2016) von den österreichischen geowissenschaftlichen Gesellschaften der „Preis für die beste vorwissenschaftliche Arbeit im Bereich Erdwissenschaften“ ausgeschrieben. Der Erste Preis im Wert von 500€ erging in diesem Jahr an Patrick Schadl zum Thema "Sand Wars".
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Session "Geologie und Schule" auf der diesjährigen GeoTirol-Tagung statt. Anschließend präsentierte Herr Schadl auf unterhaltsame und informative Weise seine Arbeit, die sicherlich auch für Fachleute so manchen "Sand"-Aspekt in ein neues Licht rückte.
Patrick Schadl widmet sich in seiner vorwissenschaftlichen Arbeit dem "unbekannten Held unseres Alltags" - dem Sand. In seiner Arbeit stellt er sich folgende Fragen: Sand ist Teil unseres täglichen Lebens, aber wofür wird er genau verwendet? Woher kommt Sand? Welche Arten von Sand gibt es? Ist Sand unerschöpflich? Verursacht es Probleme für uns und die Umwelt? Gibt es Alternativen zu Sand?
In seiner Arbeit klärt Patrick Schadl Allgemeines über Sand, wie beispielsweise seine Herkunft und Eigenschaften. Er beschreibt den Abbau von Sand und führt seine Anwendungsbereiche an. Es werden Probleme für die Menschheit und die Umwelt erklärt und zum Schluss geht Patrick Schadl noch auf mögliche Lösungsansätze und Alternativen für Sand ein.
Erstmals wurde heuer (2015) von den österreichischen geowissenschaftlichen Gesellschaften der „Preis für die beste vorwissenschaftliche Arbeit im Bereich Erdwissenschaften“ ausgeschrieben. Wegen der Ausgewogenheit in Qualität und Umfang hat die Jury zwei Erste Preise zu je € 500,- an Teja Stüwe vom Akademischen Gymnasium in Graz und an Tibor Döme vom Bundesgymnasium Tamsweg vergeben. Beide Arbeiten waren bereits von der jeweiligen Schulkommission mit „Sehr gut“ beurteilt worden.
Weiterlesen: Vorwissenschaftliche Arbeiten an österreichischen AHS 2015
Die Österreichische Geologische Gesellschaft hat am 13. November 2014 ihre höchste Auszeichnung, die Eduard Suess-Medaille, Herrn Wolfgang Frisch (Tübingen/Wien) verliehen.
Im Rahmen der Pangeo 2014 wurden wieder zahlreiche Ehrungen verliehen. Der diesjährige Otto-Ampferer-Preis ging an Linda Lerchbaumer, Gerald Stern wurde mit dem Hans Höfer von Heimhalt-Preis ausgezeichnet und Michael Wagreich sowie Werner Piller wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Am Mittwoch, 11. September 2013, ehrte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer den Geologen Univ.-Prof. Dr. Josef Michael Schramm mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg. Die Österreichische Geologische Gesellschaft gratuliert herzlich!
Josef Michael Schramm war 40 Jahre verdienstvoll an der Universität Salzburg tätig und hat sich durch seine fundierten geologischen Beratungen der Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen im Land Salzburg große Verdienste erworben.
Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn und Landesrat Hans Mayr überreichten das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg an Univ.-Prof. Dr. Josef Michael Schramm.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft bedauert den Tod (5. Oktober 2013) ihres Ehrenmitgliedes
(1928 – 2013)
und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Herr Thiele hat im Rahmen seiner Tätigkeit an der Geologischen Bundesanstalt zahlreiche wichtige und bleibende Beiträge zur Geologie von kristallinen Arealen der Ostalpen, der Böhmischen Masse und Mittelasiens (z.B. Iran), aber auch zu Rohstoffen, z.B. Kohle geleistet. Eine ausführliche Würdigung der Verdienste unseres verstorbenen Ehrenmitglieds wird in einem der nächsten Hefte des Austrian Journal of Earth Sciences erscheinen.
Im Rahmen der Generalversammlung am 29. November 2012 wurden auf Grund herausragender Forschungsleistungen in den Geowissenschaften zwei hochverdiente Mitglieder der ÖGG geehrt, Wolfgang FRANK mit der Eduard-Suess-Medaille und Leopold WEBER mit der Ehrenmitgliedschaft.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihren Ampferer-Preisträger
(02.02.1969 - 04.02.2012)
In seinen heimatlichen Bergen verstarb der allseits beliebte und fachlich hochgeschätzte Geologe Lorenz Keim durch einen Lawinenabgang; er hinterlässt seine Frau und drei Söhne.
Otto-Ampferer-Preise an Marcel FREHNER und Patrick GRUNERT
Im Rahmen der Fachtagung "PANGEO Austria 2012" in Salzburg wurden am 18. September 2012 auf Grund herausragender Forschungsleistungen in den Geowissenschaften zwei Otto-Ampferer-Preise an Marcel FREHNER und Patrick GRUNERT vergeben.
In großer Trauer teilen wir mit, dass
(1949 - 2011)
am 17. Jänner 2011 plötzlich und unerwartet verstorben ist.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(04. Jänner 1920 – 30. Dezember 2010)
Hermann Kohl wurde am 04.01.1920 als Sohn eines Kriminalbeamten in Linz geboren. Nach der 1938 mit Auszeichnung abgelegten Matura und einer verkürzten Dienstpflicht im Reichsarbeitsdienst inskribierte er im Herbst 1938 an der philosophischen Fakultät der Universität Wien Geographie und bald auch Geologie. Im Herbst 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, zuerst bei der Artillerie, später bei der Heeresflak und Infanterie. Nachdem er im Februar 1946 aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, nahm er trotz schwieriger Bedingungen sein Studium sofort wieder auf. Im Herbst 1946 legte er die Lehramtsprüfung aus Geographie und Geschichte auf der Universität Graz ab und trat im folgenden Jahr das Lehramt am Bundesrealgymnasium in Linz an, wo er 24 Jahre lang tätig sein sollte.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(11. August 1923 – 2. April 2010)
Der international hoch angesehene Geologe Walter J. Schmidt promovierte 1949 unter L. Kober und F. Machatschki über die Matreier Zone. 1952 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule in Wien (TU-Wien) für das Gebiet "Geologie mit besonderer Berücksichtigung der technischen Geologie". Mit 33 Jahren begann er seine internationale Karriere im Topmanagement internationaler Bergbaufirmen. 1976 folgt er einem Ruf als Ordinarius für Prospektion, Lagerstättenlehre und Mineralwirtschaft an die Montanuniversität Leoben. Von 1982 bis 1990 war er Kurator beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Von 1991 bis 1995 war er Vorsitzender der Österreichischen Geologischen Gesellschaft, deren Ehrenmitglied er war. Am 15. November 1985 (135-Jahr Feier) wurde er zum Korrespondent der GBA ernannt. Die Geologenschaft wird sein Andenken stets ehrend bewahren.
Ladatio anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
gehalten von W. Janoschek im großen Hörsaal des Geologischen Instituts der Universität Wien am 15. Jänner 1998
Gleich drei Ehrungen durfte die Österreichische Geologische Gesellschaft am 19.09.2010 im Rahmen der heurigen Fachtagung "PANGEO Austria 2010" in Leoben vergeben: eine Ehrenmitgliedschaft an HR Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Schönlaub sowie den Otto-Ampferer-Preis an Dr. Cornelius Tschegg und Dr. Ulrike Exner.
Am 04. Oktober 2009 verstarb Dr. Marcel Lemoine, Professor an der Ecole des Mines de Paris und Forschungs-Direktor am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) Pairs, sowie korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Geologischen Gesellschaft.
Epoux de Jeannine Collardey, soeur de Jean Collardey (de la promotion 1943 de l'Ecole des Mines de Paris qui fut aussi celle de Georges Charpak, prix Nobel).
Ecole des Mines de Paris (promotion 1945). Docteur es Sciences.
Am 01. März hat Dr. Peter Seifert sein Amt als Direktor der Geologischen Bundesanstalt (GBA) und damit die Nachfolge von Dr. Hans-Peter Schönlaub angetreten.
Peter Seifert wurde 1954 in Wien geboren. Sein Studium der Erdwissenschaften mit Geologie im Hauptfach und Paläontologie im Nebenfach schloss er mit einer sedimentologischen Dissertation über das Eozän der Waschbergzone in Niederösterreich bei Prof. A. Tollmann ab. Bereits während des Studiums kam er in Kontakt mit der OMV, deren Team er 1981 verstärkte. Seine Arbeit als Explorationsgeologe bei der OMV AG führte in unter anderem nach Calgary (Canada), London, Tripoli (Libyen) und Tirana (Albanien). In jüngerer Zeit erstreckte sich seine Tätigkeit über Südosteuropa, Russland und Kasachstan, Usbekistan und die Türkei. Zuletzt war Peter Seifert General Manager bei OMV PETEX im Nordirak, wo er den Aufbau des lokalen OMV-Büros in Erbil leitete.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(16. August 1921 - 31. Jänner 2009)
Am 31. Jänner 2009 ist Dr. Rudolf Trümpy im 88. Lebensjahr friedlich im Schlaf verschieden. Mit ihm ist einer der besten Kenner der Geologie der Alpen von uns gegangen.
Rudolf Trümpy wurde am 16. August 1921 in Glarus geboren. In den späten 1940er-Jahren promovierte er an der ETH Zürich mit einer Studie über den Lias der Glarner Alpen. Sein Postdoktorat verbrachte er zwischen 1947 und 1953 in Lausanne, bevor er 1953 zum Professor für Geologie an der ETH Zürich berufen wurde. Drei Jahre später wählte ihn die Universität Zürich zum Professor ad personam für Stratigraphie. Diese Doppelprofessur besetzte Rudolf Trümpy bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1986.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(14. September 1926 - 05. August 2008)
In der Nacht vom 04. auf 05. August 2008 verstarb der Geologe Dr. Rudolf Oberhauser im 82. Lebensjahr. Die Österreichische Geologische Gesellschaft verliert mit ihm einen hervorragenden Wissenschaftler, der sich wie kein anderer um die erdgeschichtliche Erforschung Vorarlbergs, aber auch des übrigen Österreichs verdient gemacht hat.
Im Rahmen der DEUQUA Tagung 2008 in Wien wurde Univ.Prof. Dr. Dirk van Husen für seine Verdienste um die Erforschung des Quartärs in den Ostalpen am 02. September mit der Albrecht Penck-Medaille ausgezeichnet.
Die Medaille wurde ihm von der Präsidentin der DEUQUA Prof. Margot Böse überreicht.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft ehrte am 23. September 2008 im Rahmen der Fachtagung "PANGEO AUSTRIA 2008" in Wien verdiente Mitglieder:
Dr. Wolfgang Schlager erhielt die Eduard Suess-Gedenkmünze und Andrea Brigitte Rieser sowie Michael C. Meyer wurde der Otto-Ampferer-Preis verliehen.
Die American Association of Petroleum Geologists (AAPG) führt heuer zum 2.Mal den Imperial Barrel Award (IBA) durch, einen auf "real data" fußenden Petroleum-Exploration Wettbewerb für Studententeams.
In einem virtuellen Datenraum werden den Teams 3D-Seismik, Bohrungs- und Regionalgeologie-Informationen bereitgestellt. An Hand dieser Datensätze (den Teams wurden entweder Daten aus der norwegischen Nordsee oder aus dem Cooper Basin in Australien zugelost) sind von den Teams (in der Rolle einer fiktiven Ölfirma) nach eingehender Evaluierung, wofür rund 6 Wochen zur Verfügung standen, Empfehlungen hinsichtlich Einstieg und mögliches Arbeitsprogramm zu erarbeiten. Unter aktiver Einbindung jedes einzelnen Team-Mitglieds werden die Ergebnisse in einer 25-minütigen Präsentation der Jury vorgestellt und in einer etwa 15-minütigen Diskussion mit den Jury-Mitgliedern verteidigt.mJedes Team umfasst fünf Studenten, denen ein Berater (i.a. ein Uni-Lehrer) zur Seite steht. Klare Spielregeln geben die Aufgabenstellung des Teams und jene des Beraters vor.
Weiterlesen: Geologie-Studenten der MUL gewinnen Europäischen Petroleum Exploration Wettbewerb
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Mitglied
(08. Dezember 1923 - 24. Februar 2008)
Der Doyen der geochemischen Forschung in Österreich Erich Schroll wurde in Wiener-Neustadt geboren, wo er auch die Schule absolvierte. Im Herbst 1945 begann er sein Studium an der Universität Wien das er 1950 bei Felix Machatschki und Hans Leitmeier als Doktor der Philosophie (Hauptfach Mineralogie & Petrographie, Nebenfach Geologie) abschloss. Von 1953 bis zu seiner Pensionierung mit Ende 1989 war Schroll an der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal (BVFA), zuletzt in leitender Position, angestellt. Am 15. November 1985 wurde Schroll zum korrespondierenden Mitglied der Geologischem Bundesanstalt ernannt. Die Geologenschaft wird sein Andenken stets ehrend bewahren.
Mit Godfrid Wessely ehrt das Land Niederösterreich einen seiner profiliertesten Geologen, der nicht nur mit der Oberflächengeologie des Landes vertraut ist, er kennt aus seiner beruflichen Tätigkeit als Chefgeologe der Österreichischen Mineralölverwaltung auch den geologischen Tiefbau der bedeutenden geologischen Strukturen Niederösterreichs wie dem Wiener Becken, der Waschberg- und Molassezone und im Besonderen die kalkalpinen Bereiche.
Bereits in seiner Dissertation beschäftigt er sich mit einem Angelpunkt der Alpen / Karpatengeologie, mit den Hainburger Bergen und klärt dabei ebenso die tertiäre und quartäre Landschaftsgeschichte. Diese geologischen Aufnahmen setzt er als auswärtiger Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt auf den Kartenblättern Baden, Neulengbach, Obergrafendorf, Hohenberg, Eisenerz und St. Pölten fort. Auf diesen Kartenblättern sind es vor allem die alpinen Bereiche die er bearbeitet, wobei ihm das Verständnis der Oberflächengeologie und die Tiefbohrungen zu Erkenntnissen führen, die nur aus der Zusammenschau beider Dimensionen möglich sind.
Weiterlesen: Würdigungspreis 2007 des Landes Niederösterreich für Dr. Godfrid Wessely
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(27. Juni 1928 - 08. August 2007)
Am 24. 8. 2007 haben wir am Friedhof Gersthof einen ganz Großen der Wissenschaft und der Umweltbewegung zu Grabe getragen.
Akademischer Werdegang
Geboren am 27. 6. 1928 in Wien und aufgewachsen in einer Zeit bedrängender wirtschaftlicher Not, konnte er in den letzten Kriegstagen einer Einberufung zur Wehrmacht nur knapp entkommen. Doch dadurch war es ihm möglich seine Schulausbildung ohne Unterbrechung durch Kriegsdienst und möglicher Kriegsgefangenschaft im Juni 1946 planmäßig mit der Matura (die er mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierte) abzuschließen.
Im Jahr 2007 ehre die Österreichische Geologische Gesellschaft im Rahmen des Festakts zu ihrem 100-jährigen Bestehen drei verdiente Mitglieder. Emer. Univ.Prof. Dr. Erich Thenius wurde die Eduard-Sueß-Gedenkmünze verliehen, während Univ.Prof. Dr. Wolfgang Frisch (Univ. Tübingen) und Emer. Univ.Prof. Dr. Fritz F. Steininger zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden.
Weiterlesen: Ehrungen im Rahmen des Festakts zum 100-jährigen Bestehen der ÖGG
Die Österreichische Geologische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied
(20. März 1915 - 16. April 2007)
Christof EXNER Ritter von Erwarten wurde am 20. März 1915 in Innsbruck als Sohn des Univ.-Prof. Dr. Felix Exner v. Erwarten (Meteorologe und Physiker) und der Baroness Christiana, geb. Popp v. Böhmstetten, geboren. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums studierte er von 1933 bis 1939 an der Universität Wien Geologie und Petrographie, wo er 1927 als wissenschaftliche Hilfskraft angestellt wurde. 1939 promovierte er mit einer Dissertation bei Prof. L. Kober zum Dr. phil. Im selben Jahr erfolgte seine Verehelichung mit Gertha Brachtel. 1939 sowie von 1945 bis 1950 war er als Assistent am Geologischen Institut der Universität Wien tätig. Von 1950 bis 1958 war er Chefgeologe an der Geologischen Bundesanstalt. 1958 wurde Christof Exner a.o. Univ.-Prof. und Mitvorstand (mit Prof. E. Clar) am Geologischen Institut. Ab dem Jahr 1964 war er o. Univ.-Professor. Die kristallinen Einheiten in Österreich bildeten den Schwerpunkt seiner Arbeiten. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 230 Publikationen, davon etwa 2/3 über die Geologie des Tauernfensters sowie eine große Zahl geologischer Karten samt Erläuterungen.
Prof. Exner war Mitglied zahlreicher (inter)nationaler geowissenschaftlicher Vereinigungen. So war er Träger der Eduard-Sueß Gedenkmünze und damit Ehrenmitglied der Österreichischen Geologischen Gesellschaft.
Am 19. März 2007 wurde der Vorarlberger Geologe Dr. Rudolf Oberhauser von Landeshauptmann Herbert Sausgruber mit dem "Großen Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg" ausgezeichnet. Die Österreichische Geologische Gesellschaft gratuliert Rudolf Oberhauser herzlich zu dieser wohlverdienten Auszeichnung!
Bereits während seiner Dissertation 1951 im Kanisfluh-Gebiet erkannte Rudolf Oberhauser, wie wichtig Mikrofossilien - und zwar die einzelligen Foraminiferen - für die zeitliche Einstufung von Gesteinsserien sein können. Seine Pionierarbeit und seine Erstbeschreibungen von Foraminiferen wurden zum unverzichtbaren Hilfsmittel für die altersmässige Zuordnung von Gesteinen der Kreide und des Paläogen und haben auch heute noch teilweise weltweite wissenschaftliche Bedeutung.
Weiterlesen: Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg für Rudolf Oberhauser
Kurzvortrag im Rahmen der Verleihung des Otto Ampferer-Preises 2006
Faults in the earth crust occur within large range of scales from intracrystalline scale over mesoscopic to several km-scale. Depending on the rheological conditions and amount of displacement within these zones of discontinuity, a wide range of fault rocks like fault breccias, fault gouges, cataclasites, psoudotachylites or mylonites can form. In many cases, deformation associated with faulting is not only limited to the fault rock alone, but rather forms a combination with continuous near field deformation in the wall rock, a process that is generally called fault-related folding.
The correct interpretation and recognition auf fault related folds is fundamental for the reconstruction of progressive development and history of fault kinematics, as well as prediction in areas of limited exposure. On the basis of brittle fault analyses, numerical modelling and 3D visualization of natural fault-related folds of various scales presented in this talk, the importance of flow perturbations around faults and their progressive development will be emphasised as an alternative concept to existing fault-related fold models.
The following differentiation criteria between these two approaches are: 1) The fault does not necessarily maintain a stable orientation but may rotate during progressive development. 2) Fault drag can change from reverse to normal along the fault. 3) The displacement along the fault has its maximum in the centre of the fault and decreases to zero in both directions, downsection and upsection towards fixed fault tips. It is therefore recommended to consider models that are based on flow perturbation theory for future analyses or reinterpretation of fault-related fold structures.
Kurzvortrag im Rahmen der Verleihung des Otto Ampferer-Preises 2006
Die weitere Umgebung Basels, zwischen dem Südrand des Oberrheingrabens und dem Faltenjura, ist eine geologische Schnittstelle zwischen einem Teil des westeuropäischen känozoischen Grabensystems und dem nördlichen Alpenvorland. Seit dem Jungpaläozoikum wurde diese Zone durch ein Wechselspiel dehnender und kompressiver Spannungen geprägt. Tektonische Aktivität manifestiert sich rezent durch - im regionalen Vergleich - erhöhte historische und instrumentelle Seismizität. Im Zuge einer Dissertation an der Universität Basel sammelte Kamil Ustaszewski Indizien, die eine kompressive und potentiell seismogene Reaktivierung von Verwerfungen im kristallinen Untergrund seit dem späten Pliozän nahelegen. Dies gelang durch die Kombination geologischer, geomorphologischer und geophysikalischer Daten, sowie anhand von Einblicken, die aus dynamisch skalierten Analogmodellen gewonnen wurden.
Kurzvortrag im Rahmen der Verleihung des Otto Ampferer-Preises 2006
The correct identification and interpretation of subaerial exposure and flooding of carbonate platforms is fundamental for the reconstruction of the depositional, tectonic and eustatic history of an area and can improve reservoir and seal predictions in carbonate rocks. Both, subaerial exposure and flooding with concomitant sediment starvation may generate significant bounding surfaces (exposure and flooding surfaces) in the stratigraphic record. The purpose of this paper is to refine the petrographic and geochemic characteristics of exposure and flooding surfaces. Furthermore differences and similarities between burial and meteoric diagenetic overprints in carbonate rocks are evaluated.
Die Österreichische Geologische Gesellschaft ehrte im Rahmen der Pangeo 2006 in Innsbruck verdiente Mitglieder: Mag. Dr. Ute Sattler, Mag. Dr. Kamil Ustaszewski und Mag. Dr. Gerhard Wiesmayr bekamen den Otto-Ampferer-Preis, Dr. Gerhard Wessely die Eduard-Sueß-Gedenkmünze verliehen. Dr. Herbert Summesberger wurde zum Ehrenmitglied ernannt.